Haben Sie das auch schon erlebt?
Sie gehen zu einer Trauerfeier, vielleicht noch in einer Ihnen fremden Stadt und setzen voraus, daß die Halle geheizt ist?
Das könnte ein schwerwiegender Fehler sein.
Denn während Trauerhallen in Großstädten (insbesondere wenn es sich um die Hauptfriedhöfe handelt) nicht selten sehr gut ausgestattet sind, neu oder renoviert, vielleicht auch saniert, modern ausgestattet und beim Betreten eher wie das heimische Wohnzimmer wirken, kann auch genau das Gegenteil der Fall sein.
Einer Trauerhalle sehen Sie von außen die Heizung oder die fehlende Heizung nicht an.
Und welcher Besucher einer Trauerfeier, der in seinem Leben vielleicht noch nie auf einer Beerdigung war, rechnet heutzutage, in Zeiten des Wohlstandes, des Überflusses, aller Annehmlichkeiten, schon damit, daß er ausgerechnet bei einer Trauerfeier frieren muß.
Nachdem ich zu Beginn meiner Tätigkeit als freie Trauerrednerin den gleichen Fehler begangen habe, denn auch ich war mit meinen damals 35 Jahren noch nicht häufig auf Beerdigungen und hatte deshalb auch wenig Erfahrung, frage ich heute bei einer mir fremden Halle frühzeitig nach den Gegebenheiten.
Und ich habe es mir auch angewöhnt, bei kritischen Hallen, während des Trauergespräches auf die besonderen Gegebenheiten hinzuweisen.
Bei winterlichen Temperaturen, vielleicht noch mit Minusgraden, kann es nämlich sehr unangenehm sein, nicht nur die Zeit der Trauerfeier in der Halle zu verbringen, sondern vielleicht auch noch 30 Minuten vorher. Es können so schnell 1-2 Stunden zusammenkommen in denen man den kalten Hauch des Atems beobachten kann, allerdings ohne dabei in Bewegung zu sein.
Besonders kritisch wird es, wenn die Damen unter den Trauergästen der Meinung sind, das kleine Schwarze und ein paar schicke Pumps gehen auch im Winter, schließlich ist der Weg vom Auto zur Halle nicht weit.
Eine Fehleinschätzung, die sich im Nachhinein auch noch mit einer Erkrankung bemerkbar machen kann.
Fazit: Wenn möglich vor der Anreise zur Trauerfeier nach den örtlichen Gegebenheiten fragen, die Kleidung entsprechend der Jahreszeit wählen und lieber etwas zu warm anziehen.